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Was leistet eigentlich Ihr Belegarzt?

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Das Schweizer Gesundheitswesen befindet sich an einem heiklen Wendepunkt. Medien, Krankenkassen und gewisse Politiker suchen nach Sündenböcken für steigende Kosten und kritisieren die geburtshilflich und operativ tätigen Belegärzte. Mit Neid, Missgunst und Desinformation ("verdienen zu viel, operieren zu viel" etc.) wird versucht, das langjährige Vertrauensverhältnis zwischen Patienten und Fachärzten zu erschüttern und damit ein wesentliches Qualitätsmerkmal unseres Gesundheitswesens zu demontieren. Es ist mir deshalb ein Anliegen, Ihnen - auch im Namen meiner Kollegen - die nicht überall bekannten Vorteile des Belegarztsystems (auch als freie Arzt- und Spitalwahl bezeichnet) aufzuzeigen.

 

Ihr Belegarzt: kompetent und verfügbar
  • Facharzttitel (Spezialarzttitel) FMH

  • Mehrjährige Oberarzterfahrung

  • Permanente intensive Fortbildung

  • Lückenlose Betreuung in Praxis und Spital

  • Hoher technischer und operativer Standard

  • Verfügbarkeit ausserhalb Arbeitszeit

  • Fachliche und menschliche Verantwortung

  • Bei Geburt und Operation:
    individuelles Ambiente der Privatklinik

  • Rücksicht auf Ihre Bedürfnisse

  • Bei Abwesenheit gleichwertige Vertretung

 

 

Anmerkungen zu den einzelnen Punkten

  • Facharzttitel (Spezialarzttitel) FMH: Um eine eigene Praxis zu führen, ist nach sechs Jahren Hochschulstudium eine Weiterbildungszeit von durchschnittlich über zehn Jahren erforderlich. Die von der Verbindung der Schweizer Ärzte erteilten FMH-Titel bürgen für eine hochwertige und anspruchsvolle Weiterbildung (leider sollen sie im Rahmen der bilateralen Verträge durch weniger selektive europäische Facharztnormen ersetzt werden).
  • Mehrjährige Oberarzterfahrung: Um an einer Privatklinik tätig zu werden, wird eine mehrjährige Erfahrung als Oberarzt (Kaderstelle in einem öffentlichen Spital) gefordert.

  • Permanente intensive Fortbildung: Hinsichtlich Weiter- und Fortbildung haben die Schweizer Gynäkologen eine Vorreiterrolle. In der Akademie für Fortbildung haben sie sich zu mindestens 100 Stunden strukturierter, anerkannter und evaluierter Weiterbildung pro Jahr verpflichtet, um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben.

  • Lückenlose Betreuung in Praxis und Spital: Unser Berufsbild strebt eine kontinuierliche und persönliche Betreuung in allen Lebensphasen der Frau an, sowohl für ambulante Anliegen in der Praxis als auch für allfällige Spitalaufenthalte.

  • Hoher technischer und operativer Standard: Privatpraxen und Privatkliniken haben kürzere Entscheidungswege und grössere Flexibilität bei der Umsetzung moderner Behandlungsmethoden und Beschaffung neuer Technologien.

  • Verfügbarkeit ausserhalb Arbeitszeit: Ihr Belegarzt ist in seiner Freizeit ständig mit Natel und/oder Pager unterwegs. Verlässt er die Stadt, muss er sich immer abmelden und benachrichtigt seinen Vertreter. Bei Notfällen kann er Sie auch nachts und am Wochenende betreuen, falls Ihr Versicherungsschutz den Aufenthalt in einer Privatklinik zulässt.

  • Fachliche und menschliche Verantwortung: Diese wird natürlich von allen Ärzten getragen. Bei der operativen Tätigkeit und in der Geburtshilfe müssen allerdings komplexe Entscheidungen unter Zeitdruck getroffen werden, was den Belegarzt stärker fordert als eine reine Praxistätigkeit.

  • Bei Geburt und Operation können Sie vom individuellen Ambiente und Komfort einer Privatklinik profitieren.

  • Rücksicht auf Ihre Bedürfnisse: Bei der Planung und Durchführung medizinischer Massnahmen wird Ihrem persönlichen, beruflichen und sozialen Umfeld gezielt Rechnung getragen.

  • Bei Abwesenheit gleichwertige Vertretung: Bei Wahloperationen garantiert Ihnen Ihr Belegarzt, den Eingriff persönlich durchzuführen. Bei Notfällen und Geburten kann es vorkommen, dass er wegen Ferien oder Militärdienst ortsabwesend ist; in diesem Fall ist er für einen persönlichen Vertreter mit gleichwertiger Erfahrung besorgt.

 

Einkommen

Das Einkommen Ihres Belegarztes muss in Relation zur zeitlichen Belastung, hohen Verfügbarkeit und kurzen Lebensarbeitszeit infolge langer Aus- und Weiterbildung gesehen werden (in der Regel erzielt nur die Altersgruppe von 40-55 Jahren überdurchschnittliche Einkommen). Wussten Sie übrigens, dass alle Ärzteeinkommen zusammen nur 10% der Gesundheitskosten ausmachen?

 

Die Leistung des Belegarztes hat ihren Preis und ist keineswegs in der obligatorischen Grundversicherung (Allgemeinversicherung) enthalten. Letztere beinhaltet lediglich den Spitalaufenthalt im öffentlichen Spital, wo keine freie Arztwahl besteht und die ärztliche Betreuung je nach Schwierigkeitsgrad auf Assistenz-, Ober- und Chefärzte aufgeteilt ist. Wenn Ihnen die Vorteile des Belegarztsystems wichtig sind, brauchen Sie und Ihre Familie unbedingt eine Spital-Zusatzversicherung!

 

Um in der Öffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden, schlossen sich die operativ tätigen Ärzte innerhalb der Schweizer Ärzteorganisation FMH zur Foederatio Medicorum Chirurgicorum Helvetica (FMCH) zusammen.